Krieg im Heiligen Land / DAGS-Info / Brief 145
Unter diesen Titel stellte Dr. Rainer Hermann seinen Vortrag am 14. November im Schwalbacher Bürgerhaus und aktualisierte damit sein Vortragsthema.
Die Deutsch-Ausländische Gemeinschaft (DAGS) hatte diese Veranstaltung noch im Vorfeld der Ereignisse in Israel und Palästina mit „Krisen und Konflikte im Nahen und Mittleren Osten“ beworben.
Im sehr gut besetzten Kleinen Saal des Bürgerhauses verstand es Dr. Hermann, der jahrelang für die Frankfurter Allgemeine Zeitung als Korrespondent und Redakteur tätig gewesen war, in beeindruckender Rede einen Überblick über die aktuellen Vorgänge, die historische und politische Entwicklung und über mögliche Lösungen zu geben.
Auf den Terror der Hamas vom 7.Oktober, der von beispiellosem Hass getragen war, reagiere Israel mit großer Härte.
Weltweit nehme nun die Kritik an Israel wegen der Unverhältnismäßigkeit der militärischen Gewalt zu. Darin spiegele sich nicht zuletzt die geopolitische Verschiebung hin zum Globalen Süden. Israel habe keine guten Optionen.
Dr. Hermann sprach von einem fast schon Hundertjährigem Krieg seit der ersten blutigen Auseinandersetzung zwischen Juden und Arabern im Jahre 1929 in Jerusalem. In den 1990 Jahren seien Gelegenheiten verpasst worden, den Konflikt friedlich beizulegen.
Heute verhindere der Landraub der Siedler im Westjordanland und der Terror der Hamas eine Lösung. Beide legitimierten ihre Handlungen durch ihre Religion und sähen in ihrer Nation einen Ausdruck religiösen Heilsgeschehens. Das schließe einen Kompromiss aus.
Mit großem Interesse verfolgten die Zuhörer diese Ausführungen, was sich auch in den anschließenden Fragen zeigte.
Das Ganze fand in ruhiger Atmosphäre statt. Diese Veranstaltung ist der DAGS, die ihre Vorträge im Rahmen der Interkulturellen Wochen anbietet, wieder einmal gut gelungen.
Unser Treffen am 12. 12. wird ein gemütlicher Jahresabschluss
Wie in den vergangenen Jahren: Ab 19 Uhr dekorieren wir unseren Raum weihnachtlich, richten das Büfett mit Gebäck und Herzhaften aus vielen Ländern her – mitgebracht von allen. Der Vorstand sorgt für Getränke und um 19.30 Uhr beginnt unsere gemütliche Runde.
Wer einen kleinen Beitrag (Gedicht, Prosatext o. Ä.) zu unserem „Adventstreff“ leisten möchte, ist herzlich eingeladen. Nur ein Planungsthema muss kurz angesprochen werden: Die Silvesterfeier, zu der wir mit rund 20 DAGSe rechnen. (Siehe folgender Beitrag)
Silvesterfeier 2023
Auch in diesem Jahr hat der Vorstand geplant, wieder eine Silvesterfeier durchzuführen. Auf die erste Ankündigung hin haben sich bereits 14 Personen als Interessenten für die Teilnahme an der Feier gemeldet.
Die Feier beginnt am 31.12.23 um 20.00 Uhr im Raum 9/10 des Bürgerhauses. Jeder Gast sollte für das Buffet eine Speise mitbringen, entweder ein Hauptgericht oder eine Vorspeise zusammen mit einer Nachspeise. Getränke, Brot und anderes Beiwerk werden gestellt. Eine Küche zum Erwärmen von Speisen, mit Geschirr, Töpfen, Besteck und Gläsern steht zur Verfügung.
Am Freitag, dem 29.12. um 10.00 trifft sich im selben Raum ein Organisationsteam, um die Feier vorzubereiten. Es werden Tische eingedeckt, dekoriert und Getränke eingelagert.
Am Neujahrsmorgen, voraussichtlich um 11.00 Uhr, wird bei einem – inzwischen schon legendär gewordenen – Frühstück den restlichen Speisen der Garaus gemacht.
Die Kosten, einschließlich der Saalmiete in Höhe von 75 €, werden auf die Beteiligten umgelegt. Zuletzt betrugen sie etwa 15 € pro Person.
Wer teilnehmen will, kann sich telefonisch bei Wolfgang Eckert (06196 3920) oder per E-mail (wolfgangeckert43@gmail.com) oder am besten bei der Weihnachtsfeier der DAGS am 12.12.23 anmelden und auch mitteilen, welche Speise er/sie mitbringt und ob man bereit ist, beim Auf- und Abbau zu helfen.
Buchtipp (angeregt durch ein Interview im „Morgenmagazin“ am 4.12.2023)
Beschreibung
Gute Nachrichten sind selten eine Meldung wert – auch nicht, wenn sie aus Israel kommen. Dabei gibt es sie, und sie sind nachzulesen in diesem Buch, das rechtzeitig zum 75. Jahrestag der Staatsgründung erscheint. Der israelische Journalist und Autor Igal Avidan berichtet, entgegen der üblichen Fernsehbilder aus einer bewegten Gesellschaft, in der Juden und Araber längst ein Zusammenleben gefunden haben, das den Vorstellungen von ewigem Hass (von Politikern auf beiden Seiten gern geschürt) nicht entspricht. Eine friedliche und zugleich brüchige Co-Existenz auf dem Vulkan – davon erfährt man in diesen Reportagen aus dem Alltagsleben in Israel. Gegenseitige Pogrome sind zwar an der Tagesordnung gegenseitige Hilfe, Solidarität, Nachbar- und Freundschaft aber auch. Dieses Buch zeigt, dass die israelische Gesellschaft – allen Rückschlägen zum Trotz – dabei ist, zusammenzuwachsen.
Informationen über den Autor
Igal Avidan, 1962 in Tel Aviv geboren, hat in Israel Englische Literatur und Informatik, in Berlin Politikwissenschaft studiert. Seit 1990 arbeitet der Nahostexperte als freier Berichterstatter aus Berlin für israelische und deutsche Zeitungen und Hörfunksender. 2017 erschien sein Buch »Mod Helmy. Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete« (dtv).
„… und es wurde Licht!“ ISBN 9783 9492 03596, 224 Seiten, Berenberg-Verlag 2023, 18 €
Mit herzlichen Grüßen, Wilfried Hülsemann